9-Euro-Ticket 1

Noch bevor es begomnen hat, schreibt die Presse das 9-Euro-Ticket kaputt: Wie schrechlich doch diese überfüllten Züge sein müssten, überhaupt, neue Zielgruppen würden nicht erschlossen, man müsse auch an die Menschen auf dem Land denken, denen bringe das Ticket ja überhaupt nichts. Und so weiter.

Das Pfingstwochenende startet mit einem persönlichen Tritt und einer langen Sitzung mit einem Infizierten, arbeitete sich dann aber mit einer netten Hospitation bei einem Erste-Hilfe-Kurs am Samstag langsam hoch. Wir hocken in einem Container des ASB in Ehrang, der im Rahmen der Flutkatastrophe dort auf dem Kirchvorplatz aufgebaut wurde und weiterhin als Begegnungsstätte genutzt wird. Ich merke, dass ich immer mehr Routine bekomme und das meiste schon selbstständig beantworten kann. Irgendwas ist letzt Woche mit meinem Rücken passiert und so rede ich meistens im Stehen und merke, dass es nicht so gut kommt, mich als Demonstrationsobjekt, das man durch die Gegend hebt und zieht, zur Verfügung zu stellen.

Pfingssonntag endlich der lang erhoffte Regen. Die Luft ist wunderbar, der Tag ansonsten ereignislos. Ein bisschen spazieren, ein wenig kochen, ein wenig Netflix.

Pfingstmontag teste ich dann endlich das 9-Euro-Ticket Ich warte die ganze Zeit darauf, dass jemand mein Ticket des Hamburger Verkehrsverbundes anschaut, aber in der RB71 nach Homburg kontrolloert natürlich niemand, wie hier in den Reginalbahnen eh niemals kontrolliert wurd, seltsamerweise aber in den Regionalexpressen. Der Zug um 9 Uhr ist fast komplett leer, auch auf der Rückfahrt gegen 12:30 Uhr ist der Zug belegt, aber weit entfernt von irgendeiner Überfüllung.

Ich laufe zum Schloss Saarfels hoch, das sich leider auf einem geschlossenen Privatgelände befindet. Das Internet benennt es wahlweise als Hotel, aber auch als Ferienwohnung. Immerhin finde ich eine Seite, die die alte Inneneinrichtung zeigt. Interessamterweise ist das Gebäude nur im Stil der Burgenromantik gebaut, aber mit einem Erbauungszeitraum von 1912-14 nicht wirklich alt. Ich kann nicht rausfinden, wem es gehört, aber offensichtlich stand es 2015 mal zum Verkauf und die Immobilienfirma beschenkt uns mit diesem tollen Werbevideo:

Weiter geht es zum Hofgut Serrig auf dem 160 Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen arbeiten. Auf dem Gelände befindet sich auch eine alte Feldbahn, die aber nur sonntags in Betrieb ist. Fazit: Für einen Halbtagesausflug gut geeignet. Der nächste 9-Euro-Tripp geht nach Frankfurt.

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