Listen erstellen. Was man alles einpacken wird. Welches Kleid man an welchen Abend tragen wird. Planen ist das Beste. Ich belohne mich. Belohne mich, den ganzen Mist durchgehalten zu haben. Mit einem Kindle. Einem mit fliederfarbener Lederhülle.
Du magst ja all dieses Jungszeug. Möglichst nüchtern.
Ein Foto von vor 4 Jahren. Das Übungsbuch für arabische Kalligraphie. Wie komisch zielgerichtet alles geworden ist. Wie wenig ich jetzt Wissen erwerbe, rein um des Wissens Willen. Die frohe, neugierige Haltung, kann ich nicht wiederfinden. Das Italienisch, das ich jetzt lerne, könnte es sein. Doch geht es da mehr darum, bei einer lustigen Truppe zu sein. Ich hätte es ansonsten schon aufgegeben. Die Sprache ist auch nicht besonders schön, wenn man es mit Arabisch vergleicht.
Ich frage mich nur, warum das wichtig gewesen wäre, dass man irgendwie gleich ist, als ginge es um eine Organtransplantation. Ich weiß ja, dass diese Gedanken nutzlos sind, ich werde mich bald von ihnen verabschieden. Ich bin bloß nicht so schnell.
Es macht nichts, dass Lindner den Personenschutz für seine Hochzeit aus der Staatskasse nimmt. Seit Trump und Johnson ist Nassforsches etwas, das geadelt wurde. Es muss nichts mehr verborgen werden. Man demonstriert offen, dass es keine Grenzen gibt.
Immer noch keine abschließende Meinung zur Transgender-Debatte, vor lauter Gebrülle kommt man allerdings auch wenig dazu, einen Gedanken zu fassen. Was ich gerne lesen würde: Die Gedanken hinter den felsenfesten Überzeugungen, die sich alle gegenseitig ins Ohr megaphonieren. Recherchieren. Rumlesen. Sich doch entscheiden, da weg zu bleiben. Viel zu oft wieder die Entscheidung, weg zu bleiben. Auch das Gefühl, sich argumentiv nicht durchsetzen zu können. War schon in der anarchistischen Jugendgruppe in den 8oern so. In der Eigenbeobachtung: die seltsame Differenz, so handfest und geradeaus in den menschlichen Beziehungen und Unternehmungen, so unsicherer in den Debatten und allem Intellektuellem.
Du trägst etwas, aber ich kann nicht mit anfassen.
Ich habe zwei schöne, große Wassergläser, die ich neu gekauft habe, weil ich in irgendwas süßen Couscous und den Joghurt kippen musste, um A. einen Nachtisch zu servieren. Mit zwei goldenen Blättern auf jedem Glas. Ich schaffe mit ihnen etwas, das ich bis jetzt nie geschafft habe: Viel Leitungswasser trinken. Es schmeckt plötzlich, was objektiv natürlich Quatsch ist.
Seit langer Zeit zwei Nächte mehr als neun Stunden Schlaf. Wie viel das ausmacht. Seit 15 Jahren jetzt schon diese Residualsymptome. Letztens mal wieder mit einer Schlaftrainings-App versucht, da was zu verbessern. Mit mäßigem´Érfolg. Trotzdem den Traum nicht aufgeben, irgendwann wieder dauerhaft ausgeschlafen zu sein. Medikamente haben ein paar Jahre geholfen, aber ich will keine Medikamente mehr und meine Leber auch nicht. Und das Wesentliche funktioniert ja auch ohne,
Eiseskalte Höflichkeiten. Die Grenzen des anderen sind die Grenzen des anderen.
Im Kino Corsage gesehen. Ich mochte die ästhetischen Bilder, die Verschränkung zeitgenössischer Elemente mit historischen, den Tatbestand, Sissi nicht als frisches, dralles Mädel zu zeigen und die Filmmusik. Am Ende bleibt unklar, ob sie mit dem Sprung ins Wasser entkommt oder Selbstmord begeht (was sie mehrfach versuchte), aber als Rettungsschwimmerin würde ich sagen: Diesen Sprung überlebt man nicht. Was aber Filmmenschen vermutlich egal ist qua künstlerischer Freiheit. Was für ein nerviges Fazit auch: Frau über 40 muss sich umbringen, da sie mit dem Älterwerden nicht klar kommt. Ja nee, is klar.
Ist mir egal, ob ich irre wirke. Wenn sie was zu motzen haben, laufen sie ja auch alle auf, ansonsten halt eher nicht.