Zugnotizen

Warum sie immer was für andere machen würde und wann mal jemand etwas für sie, schreibt eine. Ich schreibe, das ist so, weil dass das Leben ist, das man haben will. Man will sich kümmern, um die Menschen, um die Welt. Und nicht bloß Arbeit und Fernsehen. Zwangsweise kostet das Kraft.

Am andern Tag, Madame A., fröhlich: Das ist ganz leicht!

Die Essgruppe in der Küche, noch aus Studienzeiten, ist nach 30 Jahren auseinandergefallen. Also eine neue für Januar bestellt.  Da ich zu den 5% der Deutschen gehöre, die nicht räumlich sehen können und somit kein dreidimensionales Vorstellungsvermögen habe, sind IKEA-Anleitungen für mich noch entsetzlicher als für andere Menschen. Die Kartons stehen in der Regel mehrere Tage herum bis ich mich aufraffe und unter stundenlangen Qualen und Fehlversuchen, Dinge zusammenbaue.

Madame A., fröhlich: Aber jeder braucht doch Hilfe!
Ich: Ach so.

Außerdem stellen wir fest, dass, wenn der Tisch aufgebaut ist, man da einen Raclette draufstellen kann. Es ist also abgemacht.

Engelchen

Am Wochenende mit der anderen A. mach Koblenz. Es ist saukalt, aber sie hat mich überredet, mir den Christmas Garden auf Ehrenbreitstein anzuschauen. Im wesentlichen Lichtinstallationen, ganz hübsch, aber für den richtigen Weihnachtsmarktkick muss man in die Stadt. A. kennt Koblenz nur aus dem Hochsommer, nur so kann ich mir erklären, dass sie bei diesen Temperaturen eine Vorliebe für einen Eisautomaten entwickelt. Gibt’s nicht, sage ich. Vorher stopfe ich Reibekuchen in sie rein. Sowieso dieses Jahr einen ganzen Weihnachtsmarkt-Marathon absolviert. Einmal mit der Arbeit (allgemein), einmal mit Chefin und Kolleg:innen, einmal mit einer Kollegin, einmal mit A. in Koblenz, einmal mit dem Personalrat und dann noch einmal mit Familie (to come). Was ich in den Region schätzen gelernt habe: Glühwein aus Weißwein. Schien mir als Fischkopp seltsam und eklig, ist es aber nicht.

Hamburg . Wir feiern mit der Familie wie letztes Jahr Weihnachten ein Wochenende vorher. Menschen, die das brauchen, schauen mich mitleidig an: Ach, dann bist Du Heiligabend ja ganz alleine, nein, also zu uns kannst Du leider nicht kommen (als wenn ich das wollen würde). Da es noch nach Rom gehen soll bin ich ganz froh, dass sich die Termine nicht stapeln. Ich gammel Weihnachten vor mich hin. Mit viel Essen.

Ich habe wenig Pläne für 2023, vielleicht weil dieses Jahr so viel war. Trotzdem kommt mir das mehr als seltsam vor, weil ich eigentlichn eine Planerin bin.

Wenn ich nichts mehr tippe: Guten Rutsch.

Ein Gedanke zu „Zugnotizen

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