wird hier gerade sehr gespammt, deshalb gibt es keine Kommentare mehr.
Monat: Mai 2024
Der Rest von Berlin und der Woche
Ein schöner sonniger Sonntag mit Frau Mama Wir trinken Kaffee, suchen eine Hinterhofkirche und finden sie nicht und schauen die Ausstellung über Elefantine. Ich kaufe natürlich viel zu viele Bücher, aber ist ja Urlaub, nicht? Später die Woche noch böser Unfall im Hause Mama – ihre Mama stürzt und muss ins Krankenhaus. Im Potsdamer Dom zünde ich eine Kerze für sie an. Kann mich schlecht daran gewöhnen, dass der nur an Gottesdiensten auf hat.
Montag dann nach Werder an der Havel, ein Ausflug den mir U. empfohlen hatte. Ich lerne, dass man hier gut Obstwein kaufen kann. Am Abend dann Essen bei einem Griechen in Schöneberg mit Southpark und Poux. Die beiden zu lange nicht mehr in echt gesehen, merke ich. Diskussion über Arbeit, Glauben, Familie und dass meine Dates keinesfalls immer romantische Dates sind. Was Leute sich so in Bezug auf Singles alles zusammen reimen, bzw. wie dieses Blog rezipiert wird (Ja, solche Dates gibt es auch, aber man findet hier auch anderes?). Beide möchten zur Tauffeier eingeladen werden und ich habe am Freitag tatsächlich ein Gespräch bezüglich Taufe bei den Benediktinern hier vor Ort (Nein, kein romantisches Date – Mönche!).
Dienstag dann ein Treffen mit F. , der dafür eine halbe Weltreise auf sich nimmt. Ich erhalte eine gute Führung durch die Freundschaftsinsel und lerne Bäume bestimmen. Auch hier lange Gespräche über seinen Glaubensweg. Nach dem Mittagessen besuchen wir noch die Ausstellung über Karl Foerster, der mir natürlich auch nicht bekannt war. F. lebt irgendwo am Ende der Welt, was ich nicht könnte, er ist aber am Abend froh wieder in der Stille zu sein.
Mittwoch Wannsee – wunderbar! Sogar ein FKK-Bereich, nichts ist lästiger als Sandkrümel aus Badeanzügen zu klopfen, insofern immer bevorzugt, wenn möglich.
Zu Hause allen möglichen Kram erledigen. Wäsche, Vespa in die Werkstatt, Straßenbeet aufhübschen. Die Krähen haben die Futteranlage geschrottet und ich besorge eine neue. Am Samstag zur Vesper in die Abtei, traue mich erstmals im Chorraum mitzusingen. Georg Waldmensch verspricht mir noch ein Foto meiner gepflanzten Sandbirke zu senden und: Freibad nun.
Potsdam / Berlin 1
Bemerkenswert wie man aufhört zu schreiben, wenn man betet. Weil man sich jetzt ja anders mitteilt. Eine Entwicklung, die mir nicht gefällt. Die alte Dame beim Frühstück sagt: Meinen Mann habe ich zu Hause gelassen, der will sich sowieso nicht bewegen. Sie erzählt von ihren Reisen und dass sie jährlich ein Fotobuch macht, damit sie später Erinnerungen hat, wenn es nicht mehr geht. Genauso mache ich es auch.
Eine kleine Gruppe zur Stadtführung. Das holländische Viertel, das einst Szene-Kneipen beherbergte ist nun durchsaniert und tot. Am alten Marktplatz an der Nikolaikirche will man mindestens 20% Wohnungen mit Mietpreisbundung schaffen, damit es nicht endet wie in Dresden an der Frauenkirche: Sobald abends die Touristen weg sind ist alles tot. Ich lerne was Günther Jauch und Hasso Plattner so alles spendeten. Ich flirte mit einer Spende für einen Ziegel in der Garnisionskirche. Mir war nie so bewusst wie stark Potsdam vom Militär geprägt war. Und die unterschiedlichen Geschmäcker des alten Fritz mit seinem Holländer-Fimmel und dem jungen Fritz mit seinem Italien-Fimmel.
Am Abend ein Blind-Date treffen mit Blueskyern im Biergarten an der Spree. Man täuscht sich nie: Die, die einem online sympathisch sind, sind es meistens auch in real. Ich erinnere mich an 2004. Ganze 20 Jahre ist es her, dass ich mit Southpark den Hamburger Wikipedia-Stammtisch gründete.
Samstag Vormittag dann Sanssouci. Das Teehaus ist immer wieder schön, leider wird in der Friedenskirche gerade aufgebaut für ein Konzert am Abend. Nachmittags das nächste Blind-Date-Treffen mit U. auf einen Kaffee. Er ist genauso warmherzig wie ich es erwartet hatte und erzählt einiges über sein Viertel.
Ein wenig ärgere ich mich, dass ich die Woche so mit Verabredungen voll geknallt habe, so habe ich nur einen Tag, an dem ich mich wirklich treiben lassen kann. Anderseits war das der Sinn der Reise: Leute treffen.