2023 in 33 Punkten – rekonstruiert an iPhoto

  1. In Rom beklaut worden / Toten Papst gesehen
  2. Aachener Dom
  3. Postkartenausstellung Altonaer Museum
  4. Beckmann Ausstellung München
  5. A. Geburtstag, Mama das letzte Mal gesehen
  6. Tagesausflug Cochem
  7. Mallorca
  8. Mama tot
  9. Tagesausflug Travemünde
  10. Geburtstagsbrunch mit J., S. und J.
  11. Tagesausflug Köln
  12. Konzert Saif Al-Khayyat
  13. CGs Ausstellung
  14. Wochenende Wuppertal
  15. Mamas Beerdigung
  16. Brunch mit J.
  17. Edelgurts Grab
  18. Mosel-Grillen mit A., K. und S.
  19. Erste-Hilfe-Kurs mit G.
  20. Eigenes Grab in Ohlsdorf / Grabstein CG
  21. Universitäts-Konzert mit S.
  22. Weinberg-Wanderung
  23. Garten der Frauen / Ohlsdorf
  24. Wittenberg / Luther / Cranach / Melanchton
  25. Madeira
  26. Neuberufenen-Workshop Ludwigshafen
  27. Aqua-Fitness-Weiterbilung / DLRG
  28. Tagesausflug Kyllburg
  29. Paris
  30. Domgang mit Puck
  31. Streik
  32. X-Mas-Garden Koblenz mit A.
  33. Travemünde / S. nach 15 Jahren wieder gesehen.

Letzte Tage

Anfahrt von 13 Stunden mit insgesamt 5 verschiedenen Zügen bis Hamburg. Die Weiterfahrt am nächsten Morgen ans Wasser dann umso unaufgeregter. Ich wollte an Heiligabend zur Messe, leider versagte das elektronische Türschloss und so blieb ich, wo ich war. Am nächsten Tag kam der Vermieter mit einer Flasche Bestechungs-Sekt aus Hamburg und reparierte es. Besuch 1: Bruder und Schwägerin. Wir regnen beim Strandspaziergang durch, behelfen uns aber mit Spielen und warmen Getränken. Ich bekomme eine Schwimmbad-Karte und einen gemeinsamen Besuch im Planetarium. Am nächsten Tag dann S. Seit 15 Jahren nicht mehr gesehen, gut, dass es trotzdem funktioniert. Bisschen neidisch, sie hat einen Job im Norden (Kiel) ergattert, unbefristet, Wissenschaft. War aber fast 3 Jahre arbeitslos. Spazieren, Grünkohl essen, reden über die politische Lage, unsere Lebensverhältnisse, Nahostkonflikt, postkolionale Theorien.

Auf dem Priwall war mal eine Pferderennbahn und ein Flughafen, lerne ich. Ich umrunde die Halbinsel diesmal anders herum. Auch hier steht das Wasser überall hoch. Ich bereue heute eine helle Hose angezogen zu haben. Ich befrage Google und stelle zum hundersten Mal fest, dass ich mir sowieso keine Eigentumswohnung leisten kann, nein, auch und schon gar nicht am Meer. Dass die Grenze so nah war, war mir gar nicht bewusst. Mario B. war 1989 der letzte Ostseeflüchtling, er schwamm 20 Stunden von Boltenhagen nach Travemünde. Vielleicht ein Ausflug dorthin morgen, es wirkt ein bisschen verschlafen und ganz schön. Besuch 3 steht auch noch aus. J. mit Saunawunsch. Die guten Vorsätze fürs neue Jahr gehe ich dieses Jahr noch an: Eine Online-Lesegruppe, zunächst mal zu Klemperer.

Abends dann in der Tagesschau festgestellt, dass der Nachbarort (Hodenhagen) der Verwandschaft abgesoffen ist. Beim Telefonat Heiligabend hieß es noch, man kenne das Hochwasser ja. Die Deiche sind aber wohl immer noch stabil, teilt man mir dann auf Nachfrage mit. Bisschen beruhigt.

Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst

Das Weltgeschehen macht mich sprachlos, aber Frau Catoniques Post erinnert mich daran, dass dieses Weblog noch existiert. MH’s Adventskalender hält es nicht viel anders: Was soll man noch sagen? Der Liebhaber riesiger Tische im Kreml. Das größte antisemitische Massaker seit dem Holocaust. Von all dem anderen ganz zu schweigen. Im Ernst: Was soll man denn noch sagen?

Hier ist der Wunsch sehr groß, das Weltgeschehen zu verlassen, doch der geplante Klosteraufenthalt Anfang Januar platzt und wird umgehend durch einen neuen Klosteraufenthalt ersetzt: Ich mag Maria Laach sehr.

Ich blättere das Papiertagebuch durch, ob es etwas gäbe, was hier zu sagen wäre: – Nein. In Koblenz kaufe ich ein neues Tagebuch für 2024, tauschte mich kurz mit M. darüber aus, dann ist auch er verschwunden. Ein Schreib-Retreat sagt er, man sehe sich in der 2. Januarwoche. Dieser Zustand in dem man keinen Einfluss auf den Weltenlauf hat, aber der einen auch nicht los ins Private lässt. B. schreibt, sie könne ihren Alltag nicht einfach fortsetzen und fühle sich schuldig. Ich freue mich über jeden von „der anderen Seite“ mit dem ein Austausch noch möglich ist.

M2 kämpft mit Weihnachtslichtern gegen das Draußen an, so halte ich es auch. Zum ersten Mal zünde ich auch eine Channukia an. Alles braucht jetzt viel Licht. Und die Routine von Weihnachtsvorbereitungen, auch wenn ich Weihnachten gar nicht fühlen kann.

Ja, es sind natürlich Dinge passiert: Die Schokoladenmessen in Paris, der Dom-Gang mit P., die Stadtbibliothek mit den Kölnern, der Streik in Mainz, das Treffen mit A. in Koblenz, diverse Weihnachtsmarktgänge, Keksbackereien, Kartenzeichnereien, Geschenke usw. Aber eigentlich möchte ich nur noch an die See und dann ins Kloster.

Bald.