Am Ende

Das Jahr beginnt sich zu neigen und ich beginne mit End-Jahres-Aktivitäten. Überlegt, den Stahl-Weihnachtsbaum bald aus dem Keller zu holen, der 1. Advent ist schon am 19. November (Edit: Stimmt gar nicht, da beginnt der Trierer Weihnachtsmarkt, das habe ich vertüddelt). Durch meinen Stapel an Notizbüchern gegangen und überlegt, welches das Tagebuch 2022 werden soll. Lasse es Twitter entscheiden, letztes Jahr war es Facebook. Überlege, ob ich mir das Passionsblumen-Parfum selbst zu Weihnachten schenken soll und was ich mir sonst noch schenken wollen würde. Ein Weihnachtsgeschenk für meine Mutter gemacht, ein bemalter Kaffeebecher, den sie sich gewünscht hat. 2021 kommt mir im Rückblick so ereignislose vor, obwohl das nicht stimmt, ich bin einige neue Dinge angegangen. Ich frage mich immer noch, ob die Pandemie einen Schaden im Selbstwirksamkeitserleben hinterlässt, jedenfalls kommt es mir so vor.

Gestern A.’s Geburtstag gefeiert, sie macht Dumplings, die M. nicht essen will, aber die wir beide lieben. Er ist auf irgendeinem Fußballspiel im Saarland und so können wir trinken und kitschige, englische Fernsehserien sehen. Ich bin auch dankbar für die Tipps, denn Winterzeit ist Serienzeit. Im Sommer schaue ich so gut wie nichts und einen Fernseher habe ich seir 20 Jahren nicht mehr. Aber im Winter grabe ich mich gern ein und schaue abends ein paar Folgen. Ich bringe A. rote Nelken und ein Kochbuch, weil sie sich eines gewünscht hat, und offensichtlich treffe ich die richtige Wahl. Bücher sind immer schwer als Geschenk. A. ist jemand, dem ich durch die Pandemie näher gekommen bin. Du bist eine der wenigen guten Sachen dieser Pandemie, sage ich ihr. Auf dem Rückweg besoffen einen Schlüssel verloren, den ich aber zum Glück auf dem Parkplatz vor dem Haus wieder finde. Die dazugehörige Vespa hatte schon am Vormittag den Geist aufgegeben, irgendwie nicht mein Tag.

Heute Morgen Telefonat mit S., die mich beim Erste-Hilfe-Ausbilder-Kurs anmelden wird. Ein Freizeitpark möchte darüber hinaus einen Kurs für seine Angestellten mit speziellen Tier-Risiken, aber vermutlich nicht vor Frühjahr. Das Ehrenamt verbandelt mich mit Trier, das sich immer noch (10 Jahre!) oft wie ein Hotelzimmer anfühlt. Die DLRG gehört zu den besseren Erfahrungen, die ich gemacht habe.