Der erste Bildungsurlaub

Eigentlich hätte das mein Geburtstagsgeschenk letztes Jahr an mich selbst sein sollen, wurde aber wegen Corona abgesagt, deshalb nun. Ich möchte natürlich an die Küste, Wangerooge. Das Antragsverfahren war problemlos, was nicht bei allen Arbeitgebern so zu sein scheint, wie ich von anderen Teilnehmenden erfahre. Hamburg war 1974 das erste Bundesland, dass Bildungsfreistellung eingeführt hat, lerne ich bei meinen Recherchen. Bayern und Sachsen haben es immer noch nicht.

Im Vorfeld der Reise sehr unsicher, ob ich als Einzelkämpferin so lange Zeit mit vielen Menschen verbringen kann. Aber die Gruppe ist sehr entspannt. Wer was machen will, der macht was, wer sich abseilen will, tut eben dies, ohne große Diskussionen. Trotzdem am Ende der Woche sehr platt von so viel Menschen und dem sehr strammen Programm. Ich lerne etwas über die Enstehung der Küste durch die Eiszeiten, die historische Entwicklung Wangerooges mit Verlagerung der Insel nach Osten, den Aufbau des Wattes, den Deichbau und die aktuellen Aufschüttungsmaßnahmen, über Flora und Fauna und wie Pflanzen mit dem Salz umgehen, über Vogelzug, gestrandete Pottwale, ich beobachte selbst Vögel, wandere durchs Watt und sammele Muscheln, bestauene den Wattwurn, beobachte Nachts die Lichter von Leuchttürmen und Bojen. Und diskutiere aktuelle politische Entwicklungen auf der Insel und perspektivische Entwicklung selbiger. Vieles muss ich abends noch einmal nachlesen, zum Beispiel das Schicksal des Knutts. Da ich nicht schon genug Interessen habe, gleich ein Fernglas bestellt, um vom Balkon aus noch besser Vögel stalken zu können. Ich erstehe auch ein Vogelbestimmungsbuch, die dazugehörige App versorgt mich mit Vogelstimmen. Fazit: Sehr anstrengend, aber auch sehr schön.

Und sehr großen Respekt vor S., (tolle Frau), die seit 20 jahren auf der Insel lebt und das Nationalparkhaus verwaltet in dem die Veranstaltung stattfand, mit all den Problemen, die damit verbunden sind. Für so einen Lebensweg muss man sich eben auch entscheiden. Und Respekt vor all dem Wissen, dass sich da angesammelt hat und auch wie gut didaktisch das alles aufbereitet ist. Überhaupt: eine Passion haben. Ich habe mich ja eher so durchgewurschelt und nach und nach herausgefunden, was ich will und kann. Auch wenn ich am Ende schon richtig gelandet bin.

Jetzt gruselt es mich ein wenig davor, wieder in das „normal“ zurück zu müssen. Viele Kampfbaustellen an dem anderen Ende der Republik gerade.

The Frankfurt garden gnome

I was invited to break the fast with a Syrian friend. In Frankfurt I realize what radius is possible when you’re stuck here at the end of the world. Frankfurt and Cologne are easily doable for friendships, everything that is further away must be old friendships where the frequency no longer plays a role. We haven’t seen each other since the pandemic, but her life is going well, she now works in a big German bank now.

I used the morning to visit all the shops that aren’t in Trier. I bought a bag, t-shirts, swiss chocolate, massage oil and a jacket. A little off I bought my first garden gnome, now I’m really German.

Easter Sunday I walked a longer distance along the Main. In the city I got a city tour and learned about Maria Sibylla Merian who was a 17th century naturalist and scientific illustrator. Unusually for that time, she traveled to Suriname with her daughter to draw plants there.

We passed a place called Nice. The Nice owes its name to its mild microclimate, which is due to its southern exposure, sheltered from the wind, the favorable sunshine and the heat storage of the river. As a result, numerous plants of the Mediterranean flora thrive here, palms for example.

I also spent some time learning Italian and reading on the internet.. Catatonique shared a lovely text about getting older. It struck me when someone said he wouldn’t look for any platform other than Twitter anymore, that I’m less interested in beginnings, especially not all the time. It used to be different. I used to be basically made up of beginnings.

At home on the balcony there are now blackbirds and pigeons, recently also a crow, which still shyly turns away when I sit on it. I’m curious if it will get used to me. Avoiding eye contact seems important to me, for now. The birds usually come in the morning, just after sunrise. The wild bees have accepted the insect hotel well.

Gesprächsfetzen

Warum denn in den 80ern alles leichter war, will ich wissen. Da war der Krieg nicht konkret da, sagt er. Sie will von mir etwas über Psychopharmaka wissen, ich sage ihr, dass man die nicht braucht, wenn man strukturell keine Probleme löst. Sie macht immer noch jeden Tag Überstunden. Ich suche Dinge für sie, die sie am Abend tun kann und die sie gedanklich ablenken.

Am anderen Tag M.’s Beteuerungen wie gut sie doch klar käme und die offensichtlichen Anzeichen, dass dem nicht so ist. Sag P. er soll den Kühlschrank auswischen, wenn er zum Putzen kommt, sage ich, während ich abgelaufene Lebensmittel wegschmeiße. Wir fahren gemeinsam in die Stadt, sie kann jeweils ein Stückchen gehen, muss sich aber viel setzen. Das Herz. Am Jungfernsteig finde ich den Fahrstuhl nicht und sie muss die Treppen steigen. Es gibt nur einen auf den U-Bahnsteigen merke ich später, nicht bei der S-Bahn. Sie freut sich über den Blick auf das Rathaus, den Blick auf die Alster und die Tasse Kaffee, die wir trinken. Das schlechte Gewissen, dass ich nicht öfter da bin. Als ich frage, ob ich Ostern wieder kommen soll, scheint sie das nich zu interessieren. Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Verständnis von Zeit und Planungen gehen weiter verloren.

Am nächsten Tag im Zug mit mir selbst sprechen. Nur im Gedanken, ich bin nicht nicht alleine im Abteil: Ich muss gedanklich mit jemand anderem abschließen, aber es ist immer so ein Loch, wenn man mit etwas aufhört. Jedes Mal ein kleiner Tod. Lückenfüllpläne schmieden. Das ist einfach viel zu oft so. You deserve better, hatte O. mal gesagt. Manchmal denike ich das auch, nur denkt das Leben das meistens nicht.

Im März

Zwei volle Wochenenden von 9-17 Uhr mit der Sanitätsausbildung verbracht. Dann stolze Beseitzerin eines SAN-A-Scheins (Sanitätshelferin). Ich hatte vor der praktischen Prüfung Angst, theoretische Inhalte verinnerlichen ist ja doch Tagesgeschäft. Die ganze Zeit über sehr viel Respekt vor der Sauerstofflasche, ein neben mir liegender Gefahrenstoff. Die praktische Prüfung bestand im ersten Teil aus einer Herz-Lungen-Wiederbelebung mit angelegtem Guedeltubus, Beatmungsbeutel und angeschlossener Sauerstofflasche. Man arbeitete in Zweierteams. Der zweite Teil der Prüfung war ein zugelostes Fallbeispiel, in unserem Fall einem Mann, der sich einen Schraubenzieher durch die Hand gestochen hatte. Notruf absetzen, Schraubenzieher mit Verbänden stabilisieren, dass er nicht wackeln kann und Hand ruhig stellen (Niemals etwas aus dem Patienten rausziehen , ggf. Verblutungsgefahr bei beschädigten größere Aterien oder Venen oder gesplitterte Knochen werden weiter verteilt etc. – macht dümmstenfalls alles schlimmer => Sache des Krankenhauses,) beruhigen und Verletzung so abdecken, dass er es nicht sieht, sitzend angelehnt aufrecht lagern (kippt ggf. um, wenn ohnmächtig vor Schmerz), Lebensfunktionen regelmäßig kontrollieren. Verbände sind ja mein Lieblingsthema, insofern ging das gut.

Am Montag davor Frau Hotel Mama und ihr Fahrrad an der Porta Nigra getroffen (Sie berichete davon). Es ist schweinekalt und hätte ich das gewusst, hätte ich doch fleißig geputzt und einen guten Kaffe serviert. Jetzt muss es eben so gehen. Man hat sich viel zu erzählen und das Gespräch schläft nicht ein, es passst also. Wir schauen das, was man in Trier so schaut: Dom, Liebfrauenkriche, Viehmarkttherme, Palastgarten und die Kaisertherme. Mein Trier ist tatsächlich am ehesten mein Straßenbett, das ich ihr zum Schluss zeige. Es gibt noch nicht viel zu sehen, es friert in den Nächten noch zu doll. Aber heute habe ich ein paar Hornveilchen gepflanzt. Auf der Fensterbank in den Vorziehtöpfen machen sich die Petunien und Malven gut, aber die Zinnien wollen nicht.

Krieg und Sanitäter

Unsortiertes zum Krieg:

  • Dieser Krieg wird lang und hässlich.
  • Die Propaganda von allen Seiten, hier vor allem: das Romantiseren des Krieges. Der junge, heldenhafte Präsident. David gegen Goliath. Der verrückte Putin.
  • Twitter noch schlimmer als sonst schon. Die Rechthaberdiskussionen bei denen es nur noch um Positionen geht, um die es sowieso schon immer ging und die Betroffenen kommen nur noch am Rande vor.
  • Presse noch schlimmer. Wie 10mal erklärt wird, dass Putin ja nicht gewinnen könne. Ist das so? Oder wird die Ukraine gerade verwurstet? Von der russischen Propaganda bekomme ich wenig mit, wird aber kaum besser sein.
  • Das ist jetzt der Punkt an dem ich nach 2 Jahren wirklich erschöpft bin.
  • Viele haben schräge Träume.
  • Viele machen konkrete Pläne wohin sie gehen können, wenn der Krieg auch hierher kommt. Ich habe einen Notfallrucksack, immerhin.
  • Der widerliche Rassismus. Die guten und die bösen Flüchtlinge.
  • Bisschen verwirrt, dass einige Migras zu dem Land in dem sie leben tatsächlich keinen Bezug haben und auch die Geschichte nicht kennen. Niemand geht davon aus auch hier ggf. auch nicht sicher zu sein.
  • Die Alten stecken es schlecht weg.
  • Nachrichten wie: NordStream 2 wartet keiner mehr, aber da ist schon Gas mit Druck drin. Angriff auf größtes Atomkraftwerk.
  • Als ob alles immer nach der gleichen Regie abläuft: Die Zivilgesellschaft darf jetzt wieder antreten und sich um die Opfer kümmern. Und natürlich machen das alle, was sollte man auch sonst tun?
  • Weiß nicht, warum ich daran denken musste, aber der beste Flug, den ich jemals hatte, war von Hamburg nach Kiew mit der russischen Fluggesellschaft Aeroflot.
  • Weiter funktionieren.
  • Ich habe eben eine Kategorie „Krieg“ erstellt, das kommt mit immer noch nicht real vor.

Lichtblicke: Am Wochenende endlich der Sanitätskurs A auf den ich seit zwei Jahren warte. Auch wenn ich eigentlich kaputt bin. Besuch aus Berlin von Frau Mama am Montag. Freue mich.

Krieg und Saarbrücken

Jedes Wochenende nehme ich mir vor, es ein ruhiges Wochenende sein zu lassen. Und jedes Wochenende ergibt sich etwas, dass das verhindert. Heute: Sonnenschein. Nach dem Frühstück und kurzem Herumgetrödel für Saarbrücken entschieden. Google verrät mir, dass es dort einen Deutsch-französischen Garten gibt, ca. 50ha groß, eine Art Stadtpark also. Während des Deutsch-Französischen Krieges war er ein Schlachtfeld, nun wächst hier Sommerheide. Am 23. April 1960 wurde dort die erste und einzige „Deutsch-Französische Gartenschau“ eröffnet.

Summ Summ Summ

Das Blumen-Tal ist noch ohne Blumen und leider ist auch der Bienenlehrpfad noch nicht mit Bienenstöcken bestückt. Ein Grund, vielleicht im Sommer noch einmal zu kommen. Ärgerlich, dass die „Gulliver-Welt“, die kleine Nachbauten berühmter Originale zeigte, seit 2012 nicht mehr da ist. Ich laufe so enthusiastisch einen Hang heruntern, dass ich auf dem nassen Rasen ausrutsche. Versuche die dreckigen Hände im Gras zu säubern, mit mäßigem Erfolg. Zum Glück gibt es am Nord-Ausgang ein WC mit Waschbecken.

Sommerheide
Park people

Man merkt der Anlage die Bundesgartenschau noch an, mehr noch als den Wallanlagen in Hamburg. Die Seilbahn, die Wasserlichtorgel, die Park-Bahn. An einem Kiosk nehme ich das erste Eis des Jahres. Hinter dem Park, auf der anderen Straßenseite, ein Italiener mit Außenterasse. Pasta und gleich noch ein Tartofu hinterher. Sie haben uns mit Regen gedroht. Ich gehe zu Fuß zum Hauptbahnhof zurück, entdecke dabei das arabische Viertel. Vor dem Bahnhof werde ich Zeuge einer lautstarken Auseinandersetzung zweier deutscher Damen, die sich in der Fußgängerzone anschreien. Das Wochenendfeeling wird von einer eMail meiner Mutter unterbrochen. Irgendein Stress mit dem Pflegedienst, der sich aber nach telefonischer Nachfrage als weniger dramatisch herausstellt als die Mail vermuten ließ.

In den Zeitungen sprechen sie immer noch von einem Krieg.

Koblenz 1

Gebloggt: Es kommt mir seltsam vor, ausgerechnet jetzt zu reisen. Ich wähle ein Zimmer, kein Frühstück. Nichts, wo man die FFP2 absetzen muss. Es scheint mir gleich, ob ich bei mir im daheim in einem Zimmer hocke oder in einer anderen Stadt. Und dank A. besitze ich seit einiger Zeit einen Reisewasserkocher. Ich frage D., ob er mit mir in Museen möchte, aber er verkriecht sich vor Omikron und muss auch lernen. Mein Kopf versteht das, bin aber trotzdem betrübt. Stelle mir vor, wie wir Seilbahn fahren, so rauf und runter. Am Montag dann ein Treffen mit P.. Wir haben uns seit 2019 nicht mehr „in echt“ gesehen, nur Videokonferenzen.

Koblenz Mittelrhein Museum und Forum Mittelrhein

Sobald ich unterwegs bin ist alles gut. Im Mittelrhein Museum sehe ich die Dauerausstellung mit Werken vom Mittelalter bis zu zeitgenössischer Kunst. Merke wieder, dass ich abstrakte Kunst nicht verstehe und etwas Gegenständliches brauche, um darüber nachzudenken.

Nach der Beerdigung

Sind das die Leichenträger oder ist das Verwandtschaft? In was für einem Buch liest der Mann (nicht die Bibel) da? Trinken die Viez? Hängt da der Kaiser an der Wand? Wo sind die Frauen?

Schön finde ich, dass es in Kooperation mit der Stadtbibliothek eine Artothek gibt. Zeitgenössische Künstler bieten dort ihre Werke zum dreimonatigen Verleih an, gegen eine kleine Gebühr. Ich liebäugele mit einem Bibliotheksausweis, um daran teilnehmen zu können, bis mir die Vernunft Vorträge hält. Google verrät mir dann später, dass es sowas in Trier schon seit 1992 gibt. In Hamburg gibt es gar den Artothekenverband Deutschland. Die ersten Artotheken entstanden im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts in den USA, lerne ich.

In der Stadt versammeln sich Polizei, Querdenker und Gegendemonstranten. Meine Stimmung trübt sich wieder und ich denke daran, dass diese Leute den Gedanken der Protestbewegungen auf lange Zeit ruinieren werden. Nehme noch Oliven, Salami und Wein aus dem Supermarkt mit. Ein kleines Abendessen.

Reisebegleitung

Im Hotel: Die Chillis sind noch zu klein, um alleine zu Hause zu bleiben und die Samen der Orchideenbäume haben auch noch nicht gekeimt. So ist beides mitgekommen, samt der Pflanzenlampe. Frage mich, ob Hotelangestellte die Gäste eigentlich für bekloppt halten. D. wüsste es. Die Internetverbindung ist mäßig und ich mache mir Sorgen, dass mein Zoom-Essen mit K. morgen Abend nicht klappt.

أنا أغني بالعربية

البنت الشلبية
عيونا لوزية
بحبك من قلبي
يا قلبي انتي عينايا
حد القناطر
محبوبي ناطر
كسر الخواطر
يا ولفي ما هان عليا
بتطل بتلوح
و القلب مجروح
و أيام
عالبال بتعن و بتروح
تحت الرمانة
حبي حاكاني
سمعني غناني
ياعيوني و تغزل فيا

The dates of the 2nd Corona winter / January

December

1. January 2021

  • For the fourth day in a row, France reports more than 200,000 new corona infections

2. January 2022

  • Israel formally approves 4th dose of COVID-19 vaccine for people over 60 and medical staff

6. January 2022

  • The World Health Organization (WHO) has reported a record number of weekly coronavirus infections worldwide. The number rose in the past week by 71 percent to just under 9.5 million
  • More books sold in pandemic year 2021. With an increase in sales of 3.2 percent, the book market closed the second pandemic year.

7. January 2022

  • 98,000 children in Peru have become half-orphans or orphans as a result of Covid-19
  • In Italy, the corona incidence more than doubled within a week. As of Thursday, the health authorities recorded an average of 1,669 corona cases per 100,000 inhabitants nationwide over the past seven days,
  • New rules in Germany: restaurants only for 2 times vaccinated and recovered + test or completely boosted / quarantine reduced to 10 days, boosted people not quarantined at all.

11. January 2022

  • The World Health Organization (WHO), citing an extrapolation, warns that in two months more than half of the people in Europe could be infected with Omikron.
  • Spain’s Prime Minister Pedro Sanchez has encouraged his European partners to debate the question of treating Covid-19 no longer as a pandemic but as an endemic disease and establishing a model for monitoring virus evolution, similar to that used for the flu

12. January 2022

  • For the first time more than 80,000 new infections in Germany (80.430)
  • If the corona virus leads to a shortage of staff in the police force, right-wing extremists are planning an overthrow, according to the Thuringian Office for the Protection of the Constitution.

17. January 2022

  • The number of new corona infections in Hamburg is increasing . For the first time, the seven-day incidence reported by the health authority is above the 1000 mark

19. January 2022

  • Germany has over 100,000 cases for the first time. France reported 465,000 cases yesterday.
  • The curves of new corona infections and those of new admissions to intensive care units diverge more and more. A good sign.

24, January 2022

  • In view of the increasing number of corona infections due to the Omicron variant, compulsory attendance at Berlin schools has been temporarily suspended.
  • Given the scarcity of PCR tests, prioritization should be made while increasing capacity.

27. January 2022

  • The EU medicines agency EMA has given the green light for the approval of the drug Paxlovid against Covid-19
  • The Novavax corona vaccine will be available from the end of February. In Rhineland-Palatinate, registration for a vaccination with the new vaccine has been possible since Monday as the first federal state

Der Rest of 2021

Ferienwohnungen: Immer so wie aus einem IKEA-Katalog. Nicht wie meine Wohnung, mit Spuren davon, was darin passiert: Das Umtopfen der Pflanzen, das Kneten des Teigs, das Braten der Kartoffeln, das Wegwerfen von Zeitungen, das Bürsten der Haare, das Bemalen von Keramik, das Servieren für Gäste, das Anhängen von Bildern, das Schreiben von Briefen, das Backen von Brot, das Legen von Puzzel, das Schauen von Serien, das Sprühen von Parfum, das Ziehen von Kräutern, das Füllen von Gießkannen, das Saugen des Bodens, das Sortieren des Schmucks.

Man soll jetzt das Jahr zusammenfassen und Pläne für das neue machen. Ich bin nicht sicher ob ich gesund nach 2022 komme: Frankreich meldet 200.000 neue Corona-Fälle am 29. Dezember und ich muss noch einmal 11 Stunden reisen. Mein Booster-Termin ist am 6. Januar. Ich habe die Fotos für das Fotobuch 2o21 rausgesucht. 2021 habe ich zwei Tagebücher voll geschrieben anstatt einem. Ich habe 2021 mehrere Bäume gepflanzt. Ich habe eine Wahl organisiert und Personalvertretung gemacht. Ich war einmal unglücklich verliebt und das zweite Mal ist ungewiss. Ich frage lieber auch nicht mehr. Mein Beet ist gut gewachsen und meine Kochkünste sind es auch. Ich bin A. näher gekommen, das ist das Beste an der Pandemie. Ich möchte 2022 den Abschluss als Sanitäter und ich möchte nach Rom. Mehr plane ich nicht, das kommt mir schon viel vor. Das ist das Schlimmste an der Pandemie.

Mit dem Bus fahre ich nach Nebel. Auf den alten Seemannsgräbern erzählt jeder Stein die Geschichte seines Toten. Seine Heiraten, seine Kinder und welche Reisen auf welchem Schiff er machte. Über Oluf Jensen heißt es:

MEIN LESER HIER RUHET DER SEEL SCHIFFER OLUF JENSEN AUS SÜDDORF, WELCHER Ao. 1672 DEN 8. SEPT: GEBOHREN IST UND Ao. 1705 HAT ER SICH ZUM ERSTEN MAHL IN DEN EHE STAND BEGEBEN MIT MARRET HARCKEN UND DERSELBEN GEZEUGET 2 SÖHNE, DIE Ao. 1708 D: 6. AUG GESTROBEN IST. UND DARAUF Ao. 1713 HAT ER SICH ZUM ZWEITEN MAHL VEREHELICHET MIT DER DAMAHLIGEN MARRET JÜRGENS ANJETZO ABER NOCH LEBENDER SCHMERTZLICH BETRÜBTEN WITWE MARRET OLUFS UND MIT DERSELBEN GEZEUGET EINE TOCHTER DIE NOCH AM LEBEN IST. ANNO 1724 WARD SEIN SCHIFF DIE HOFFNUNG GENANT WORAUF LICKERT FLOR DAMAHLS VICE-SCHIFFER WAR NEBST SEINEM SOHN UND ZWEY SEINER BRÜDER SÖHNEN VON DEN TÜRCKEN GENOMMEN – UND ZU ALGIER AUFGEBRACHT WORDEN. SIE SAHEN ABER NACH EINER ZWÖLFJÄHRIGEN GEFANGENSCHAFT IHR VATER LAND WIEDER: ANNO 1750 DEN 19 MAY HAT ER NACH DEN WILLEN GOTTES DAS ZEITLICHE MIT DEM EWIGEN VERWECHSELT UND SEIN GANZES ALTER GEBRACHT AUF 77 JAHR UND 8 MONATE UND 11 TAGE.

Grabstein des Oluf Jensen, Nebel, Amrum