Nun also das Wochenende an dem in der Leseordung Epheser 5 dran ist:
Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi. Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist – er hat sie als seinen Leib gerettet. Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen. Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben, um sie zu heiligen.
Während sich das in der Gottesdienst-Ordnung vermutlich nicht ganz vermeiden lässt, lesen die meisten, die freiwillige Impulse geben an diesem Sonntag alternativ Johannes 6,60, aber es gibt es bei den Kapuzinern in Frankfurt ernsthaft Menschen, die denken, dass sie das so umdeuten können, dass dabei irgendetwas sinngebendes für das zwischenmenschliche Miteinader herauskommen könnte. Kündige daraufhin kurz und schmerzlos meine Dauerspende, auch wenn ich nicht ganz weiß wie das eigentlich zustande kommt. Andere aus dem Haus sind da wohl weiter. Hier der Geheim-Tipp: Man kann sich auch einfach so auf Augernhöhe unterhalten, dazu muss sich niemand irgendwem unterordnen, völlig egal in welche Richtung. (Wer 2024 noch ernsthaft Argumente gegen diesen Text brauche mag auch bei Annette Jantzen vorbei schauen). Mir persönlich stößt vor allem die widerliche Verquickung von Gewalt und Liebe auf, die allen nahegeht, die solches erfahren haben. Zum Glück am Samstagabend noch ein Gespräch mit F. darüber, wie die Kirche es immer wieder erfolgreich schafft die Gläubigen los zu werden. Das hilft ein bisschen. F. sagt, die katholische Kirche muss so weit sein, dass Leute wie wir darin noch Platz haben.
Statt Sonntagsmesse dann eine Wanderung mit N. Wir sind zum ersten Mal zusammen unterwegs und das klappt ziemlich gut und reibungslos, was Tempo, Redebedürfnis, Abstimmungen betrifft. N. hat Mann und Kind bei den Schwiegereltern geparkt und wir laufen zunächst zu den Irreler Wasserfällen. Anschließend geht es anhand einer verwirrenden Ausschilderung Richtung Teufelsschlucht. Ausgerechnet hier fühle ich mich Gott dann wieder ein wenig näher (Ach, da ist er also…) . Unterwegs treffen wir eine ganze Reihe an anderen Wanderern, die ebenfalls von der Beschilderung verwirrt sind: Ist das Weg 54? Kommen wir hier wieder zurück? Nachdem wir die Teufelsschlucht durchquert haben klärt uns ein Schild auf, dass wir eben die Teufelsschlucht durchquert haben.
Die Wanderung hat genau die richtige Länge, aber im Bus dösen wir beide weg.
O. meldet sich nach ein paar Monaten, was mein Herz wärmt. Er ist in Assisi. Wie seltsam sich die Dinge zusammenfügen. Ich erledige die Hotelbuchungen für nächsten Ostern. Es wird eine schönes Tauffest, denke ich.
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