Narrenschelle

Ich habe die Narrenschelle angelegt: Mir zur Erinnerung und den anderen zur Warnung. Ich gehe allen auf die Nerven. Und mir auch. Die Kekse gingen nach Rom, das war der bessere Teil der Woche. Consegnata.

Streit mit A. darüber, dass sie für die Verbesserungen ihrer Situation auch eintreten muss. Sie will nicht. Schmollt und trotzt und wird emotional. Weil sie nur einen befristeten Vertrag hat, sagt sie. Aber das stimmt so nicht oder nicht nur. Sie scheut Konfrontationen. Ich habe lange befristet gearbeitet und trotzdem den Mund aufgemacht. Soweit es eben möglich war. Meine Wut macht hässliche Gedanken: Sie, die alles bis zur Promotíon von Papi und Mami nachgetragen bekommen hat und jetzt in Konsequenz in kompletter Unselbstständigkeit lebt. Vergegenwärtige mir, was ich an ihr habe. Viele strukturelle Unsicherheiten zur Zeit (wechselnder Chef, ggf. scheidende Kollegin). Immer noch die vorhandenen Pandemie + unschönen Auseinandersetzungen. Über allem liegt eine Spannung, die sich jeden Moment entladen kann und das auch immer häufiger tut.

Verbiete mir jetzt auch das Träumen. So geht man Enttäuschungen aus dem Weg, bilde ich mir ein. Hinzu der Trotz, dass sich doch real etwas verbessern müsse. Nur manchmal macht mir im Gedanken morgens heimlich einer Frühstück .

Diese Woche auch: Das erste Mal Kino nach 2 Jahren. Man wird mit Codes durchgeschleust, wie man jetzt überall durchgeschleust wird. Niemand trinkt im Foyer Wein. Ich lasse die FFP-2-Maske auf, auch wenn das nicht gefordert ist. Ein wenig schummele ich, indem ich Limo und Chips kaufe und unter die Maske schiebe. Aber Kino mit gar nichts kann ich mir nicht vorstellen. Ich hoffte, Bond würde mich mit der alten Zeit verbinden, aber auch hier nur Differenz.